Bericht in Aalener Nachrichten am 04.09.2023
Link siehe auch https://www.holzindustrie.de/
Im November 2022 startete mit dem Förderprogramm „Klimaangepasstes Waldmanagement“ die im Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung vom Dezember 2021 zugesagte Honorierung der Klimaschutz- und Biodiversitätsleistungen des Waldes. Dieses Förderprogramm ist ein Meilenstein in der deutschen Forstpolitik, da erstmalig neben der GAK-Förderung eine zweite Säule der direkten Förderung seitens der Bundesregierung an den privaten und kommunalen Waldbesitz implementiert wurde. Gleichwohl beinhaltet das Förderprogramm mit seiner Stilllegungskomponente bei größeren Forstbetrieben ein schwieriges Element, das für den Klimaschutz kontraproduktiv ist und daher von Waldbesitzern abgelehnt wird.
siehe : www.waldeigentuemer.de
Förderschwerpunkte:
Ziel: Förderung der nachhaltigen Waldbewirtschaftung zur Sicherung der Waldfunktionen
Förderfähige Maßnahmen:
Vorarbeiten wie Untersuchungen, Standortgutachten, fachliche Stellungnahmen, die der Umstellung auf eine naturnahe Waldwirtschaft dienen,
Waldumbau, Weiterentwicklung, Wiederherstellung standortgerechter Laubbaum- u. Mischbestände durch Saat u. Pflanzung; Nachbesserungen, wenn bei geförderten Kulturen Ausfälle > 30% der Pflanzenzahl o. 1 ha zusammenhängende Fläche aufgetreten sind
Jungbestandspflege - Mischungs- und Standraumregulierung in jungen Beständen (Durchschnittsalter bis zu 15 Jahre)
Bodenschutzkalkung zur strukturellen Verbesserung der Bodenstreu, des Bodens oder des Nährstoffhaushalts
Förderung erfolgt mit Zuschüssen, die für die einzelnen Maßnahmen unterschiedlich sind und zwischen 30% und 90% liegen
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Holzernte ist Klimaschutz
Die Nutzung von Holz hat einen besseren Klimaschutzeffekt als die Nichtnutzung!
Eine Studie der Universität Hamburg zeigt die Zusammenhänge deutlich auf.
Weltweit speichern Wälder ca. 2 Milliarden Tonnen Kohlenstoff pro Jahr. Untersucht wurden in der Studie in den Ländern Hamburg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern. Es wurden verschiedene Szenarien untersucht. Von der Nichtnutzung (keinerlei Eingriff) bis zur vollen Bewirtschaftung des Waldes. Das Bild zeigt, dass bei der Bewirtschaftung wesentlich mehr Kohlenstoff aus CO2 vom Wald eingelagert wird. (rot= Nichtnutzung,
Argumente:
-Wälder wachsen schneller (binden mehr CO2) wenn sie jung sind
- Wenn bei nicht Nichtbewirtschaftung alte Bäume umstürzen wachsen an dieser Stelle
100 Jahre keine jungen Bäume nach. Der Verwesungsprozess setzt so viel CO2 wieder frei, welches beim Wachstum des Baumes gebunden wurde.
- Geerntetes Holz wird oft langlebigen Produkten zugeführt (Hausbau, hochwertige Möbel) so dass der Kohlenstoff bzw. CO2 mehrere hundert Jahre gespeichert wird.
- Holzprodukte ersetzen auch Produkte welche sonst aus umweltschädlicheren Materialien wie Kunststoff, Stahl, Beton, Aluminium hergestellt werden würden.
Beispiel:
Ein Haus, das im Wesentlichen aus Holz gebaut wird, benötigt ca. 2,5 mal weniger CO2 als ein Haus aus Beton und Stahl.
Aus der Wissenschaft,
Nachwachsende Wälder nehmen mehr CO2 auf
Als Mitglied eines internationalen Teams von Wissenschaftlern aus Großbritannien, Schweden, Australien, Deutschland und den USA hat Arneth jetzt Wälder in aller Welt miteinander verglichen und die Ergebnisse im Fachmagazin „PNAS“ veröffentlicht. Die Forscher kommen zu dem Schluss, dass ein anderer Faktor noch wichtiger ist als die CO2-Düngung: das Alter des Waldes. Nachwachsende Wälder auf Flächen, die vorher zum Beispiel von Ackerland oder Weideflächen bedeckt waren, nehmen mehr Kohlendioxid auf als alte Wälder. Der Alterseffekt ist für etwa 25 Prozent der weltweiten Wald-CO2-Aufnahme verantwortlich.
„Es ist bekannt, dass ein nachwachsender Wald zunächst viel CO2 in Baumbiomasse bindet und dass sich ab einem gewissen Alter des Waldes meist ein gewisses Gleichgewicht zwischen CO2-Aufnahme und -Abgabe einstellt“, sagt Arneth. „Dass der Alterseffekt weltweit aber so entscheidend ist, wussten wir bislang nicht.“
Zukunft: klimaresistente Bäume
Die Realgenossenschaft pflanzt vermehrt klimaresistente Bäume.
Wir kaufen die Pflanzen bei der Baumschule Wiedmann in Eschach ein.
So zur allgemeinen Information: Im SWR war eine interessante Sendung:
Beispiel für eine Baumart, welche dem Klimawandel trotzen soll. Link zu einer Sendung im SWR:
https://www.swr.de/swr2/wissen/hickory-ein-baum-wird-neu-entdeckt-100.html
Hickory (bot. Carya) sind beeindruckende Laubbäume mit großen, dekorativen Blättern. Hickorybäume bilden eine Gattung in der Familie der Walnussgewächse (Juglandaceae), die zur Ordnung der buchenartigen (Fagales) zählen.
In Nordamerika wachsen Arten an ihren Ursprungsstellen in lichten Wäldern. Fünf bis 60 Millionen Jahre alte fossile Funde belegen Vorkommen von Hickorybäumen in Europa. 16 Arten Carya sind bekannt. Aktuell sind sie Forst- und Plantagenbäume mit mehrfachem Nutzen. In vielen Ländern sind die Nüsse beliebt. Früher stellten die Indianer unterschiedliche Nahrungsmittel aus den Pflanzen her. Das Holz einiger Arten ist für die Holzindustrie bedeutsam. Hickorybäume erreichen ein hohes Alter von einigen hundert bis zu über 1000 Jahren.
Die Bäume erreichen nach Art und Standort bis zu 60 Meter Höhe, durchschnittlich sind sie 30 Meter hoch. Alle Hickorybäume wachsen aufrecht mit einem geraden, schlanken Stamm. Die Kronenform reicht von schmal und oval bis zu breit ausladend. Die Bäume entwickeln eine bis zu zehn Meter lange Pfahlwurzel. Junge Bäume bilden zuerst ihre Pfahlwurzel aus. In dieser Zeit sind das Längenwachstum des Stamms und die Entwicklung der Krone reduziert. Hickoryarten benötigen einen langen Sommer. Nur unter diesen Verhältnissen reifen die Früchte. Die Bäume sind bis zu -40° C frosthart. Einige Arten wachsen noch bei Hitze bis +40° C munter weiter. Wenige Sorten fruchten früher und ihr Holz ist nach 60 Jahren erntereif. Einzelne Arten und Sorten im Plantagenanbau liefern Nüsse für Nussöl.
Standort
Hickorybäume gedeihen in mildem Klima und auf nährstoffreichem Boden. Wegen ihrer Höhe und ihres Kronendurchmessers brauchen sie viel Platz. Sie stehen im Mischwald und auf landwirtschaftlichen Plantagen. Abhängig von unterschiedlichen Arten wachsen Hickorybäume in Tälern und an Berghängen bis in Höhen von 500 Meter. Idealer Boden ist feucht, bei trockenem Substrat bedient sich ein Baum aus dem Grundwasser. Das Holz der Bäume ist feinmaserig und zäh. Aus ihm entstehen Teile für Sportgeräte und Stiele für Handwerkzeuge. Hickorybäume haben gerade Stämme, die keine oder wenige Astlöcher aufweisen. Sie sind in der Möbelindustrie und für den Innenausbau von Gebäuden beliebt. Hybriden der Hichttps://homepagedesigner.telekom.de/.cm4all/widgetres.php/com.cm4all.wdn.Separatingline/images/thumbnail.svg
koryarten ersetzen die Esche in wärmeren Gebieten mit geringer Regenmenge und seltenem Niederschlag. Vielversprechende Standorte sind Regionen mit Kontinentalklima.
Daten aus der Holzbau-Offensive: Region Ostwürttemberg - Juni 2022
Unsere Region beschäftigt rund 9000 Mitarbeiter in 700 Unternehmen im Bereich Holz.
Der Holzeinschlag beträgt ca. 550 000 Festmeter. Von diesen werden ca. 90% in unserer Region weiter verarbeitet. Der Wald ist somit für unsere Region ein wichtiger Wirtschaftsfaktor.
Viele Information über den Wald in diesem Link: